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Wann:
26.04.2024 um 19:00 – 20:30
2024-04-26T19:00:00+02:00
2024-04-26T20:30:00+02:00
Wo:
Pfarrsaal Furth/Göttweig
Kirchengasse 12
3511 Furth bei Göttweig
Österreich
Kontakt:
P. Maurus Kocher
0664 80181234

Eine Veranstaltung der Pfarre Furth

Äthiopien blickt auf eine mehrere Tausend Jahre alte Kulturgeschichte zurück und wird gerne als die Wiege der Menschheit und des Christentums bezeichnet. Zahlreiche Überreste von frühmenschlichem Leben (zum Beispiel der Australopithecus afarensis) wurden entdeckt und Äthiopien ist das älteste Staatsgebilde Afrikas. Das antike Reich von Aksum, eines der bedeutenden „Weltreiche“, war zugleich eines der ersten christlichen Königreiche der Welt. Mit der Ausdehnung des Islam im 7. Jahrhundert wurde die äthiopische Christenheit vollständig vom Einfluss der europäischen Kirche abgeschnitten. Der letzte Kaiser Haile Selassie I., der 225. Nachfolger König Salomons wurde am 12. September 1974 abgesetzt, ein Militärrat (Derg) wurde eingesetzt und 1975 verstarb Haile Selassie. Nach mehr als 2000 Jahren ging die älteste regierende Dynastie zu Ende, die politische Grundrichtung des nachfolgenden Derg-Regimes war kommunistisch und ein kriegerisches Zeitalter begann.

Bis heute ist Äthiopien neben wiederkehrenden Dürreperioden in den südöstlichen Regionen auch von anhaltenden ethnischen Konflikten geschüttelt, trotz einer 1994 verabschiedeten auf demokratischen und ethnisch-föderalistischen Prinzipien aufgebauten Verfassung. Äthiopien kann seit 2003 auf ein permanentes Wirtschaftswachstum und bemerkenswerte Fortschritte verweisen. Bedauerlicherweise lassen heute die längerfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die schlimmste Dürre der letzten 40 Jahre sowie der Konflikt in Tigray und zunehmende Unruhen in anderen Landesteilen die Armut wieder steigen.

In drei Wochen im Herbst 2018, unmittelbar nach der Wahl der Staatspräsidentin Sahle-Work Zewde (erste Frau im Amt) und der Bestätigung der Wahl von Abiy Ahmed zum ersten neuen Ministerpräsidenten aus der Volksgruppe der Oromo, aber noch vor dem ab November 2020 rd. 2 Jahre andauernden Bürgerkrieg in der Region Tigray im Norden, durfte Gabriele Rohringer auf einer Reise quer durch das Land 7 der Wüsten, Landstriche, kennenlernen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie kam mit einigen Ethnien in Kontakt, inzwischen schon 11 UNESCO-Welterbestätten, durfte Städte, Dörfer, Seenlandschaften, Gebirge besuchen und sprach mit Projektpartnern der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar in der Diözese Soddo über ihre Arbeit zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensqualität und mit einer Technical Advisor einer deutschen Entwicklungsbank in Awassa über die vielen Herausforderungen, die zu bewältigen sind.

Die Reise regt zum Nachdenken an und hat deutlich gemacht, dass einerseits weiterhin Hilfe dringend benötigt wird und andererseits auch ein Umdenken in unseren Regionen notwendig ist!